Reisen mit leichtem Gepäck.

Als ich vor kurzem für eine Geschäftsreise nach Spanien meinen Koffer packte, fiel mir das sehr leicht. Den größten Teil meines Handgepäcks nahmen mein iPad mit Zubehör ein, der Rest bestand aus etwas Kleidung und dem Necessaire.

Zeitgleich war mein Mann mit unserem Wohnmobil losgefahren und auch hier hatten wir das Packen schnell erledigt.

Wir haben in unseren Schränken auch nicht mehr viel. Denn wir reisen seit Sommer 2018 auch im „normalen Leben“ mit „leichtem Gepäck“. Als klar war, dass wir uns verkleinern werden, mussten wir ca. 70% unseres Hausstandes aussortieren. Wir haben alles verkauft oder verschenkt. Nach einem Jahr kann ich, können wir, folgendes Fazit ziehen: wir vermissen nichts von allem, von dem wir uns verabschiedet haben.

Okay, ich gebe es zu, zwei Eierbecher musste ich nachkaufen, da war ich zu vorschnell. Und ich esse gerne ab und zu ein gekochtes Ei zum Frühstück.

Es ging beim Verkleinern ja nicht nur um Kleidung, sondern auch um Haushaltsgegenstände, Geschirr, Vasen, Bücher, Dekorationsgegenstände, CD´s… Von allem hat so gut wie jeder, auch wir – auch wenn wir ein- oder zweimal im Jahr ausgemistet haben – viel Zuviel.

„Was bringt das dauerhafte Leben mit dem leichten Gepäck?“

Lebensqualität und Zeit.

Wir haben keinen Platz mehr für zu viel Deko, ein zweites Geschirr oder mehr Kleidung. Für alles was gekauft wird, muss etwas „Altes“ gehen. Wir geben viel weniger Geld aus und haben mehr Zeit. Allein die Hausarbeit reduziert sich gewaltig. Wir wohnen auf kleinem Raum mit weniger Einrichtung auf jeden Fall zufriedener und entspannter. Und glücklicher.

Eines ist sicher, für die langfristige Zufriedenheit ist es nicht wichtig, dass die Räumlichkeiten immer größer werden und wir dauernd etwas neu anschaffen und ersetzen. Sondern mit wem wir zusammen wohnen, wer unsere Nachbarn sind, welche Freunde uns in unserem Heim besuchen. Die Summe an Erlebnissen, die wir miteinander teilen. Wir hatten beide noch nie so viele Glücksmomente wie in den vergangenen Monaten. Der vermeintliche Mehrwert einer großen Wohnung steht für uns nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis, zu dem Preis den wir dafür bezahlt haben.

Wie sehen Sie das?

Herzliche Grüße