„Wie saftig klingt grasgrün?“
Auf der Imm Cologne 2013 habe ich bei der Firma Création Baumann die Klingel-Stoffe in den verschiedensten Farbtönen zuerst gesehen. „Wie knackig ist schiefer?“ oder „Wie tönt Caramel!“ stand jeweils darunter angeschrieben. Beim Ziehen waren dann Töne zu hören, die die Urheber diesem Farbton zugeordnet hatten. Nicht nur ich war fasziniert und habe die hörbaren Farbtöne ausprobiert. Dieses Jahr war so etwas nicht mehr zu sehen. Ich glaube, die Standbesetzung hätte protestiert, denn das war ganz schön laut. 🙂 Außerdem muss man ja jedes Jahr ein neues Highlight haben.
2015 konnte man den Klang der Tapete hören. Wohlweislich musste ich mich dazu unter verschieden „Glocken“ stellen und die Töne blieben auch in diesen Räumen. 🙂 Verschieden Tapeten-Mustern wurde die passende Musik zugeordnet. Bei rotem Schottenkaro war natürlich auch schottische Musik zu hören und bei der goldenen Ornamentik gab es Barockmusik.
Ich persönlich finde die Verknüpfung von Klang und Farbe faszinierend. Wir sprechen ja auch von FARBTÖNEN. Tatsächlich verbinden die meisten Menschen leise Geräusche mit Pastelltönen und laute Geräusche und Krach werden mit klaren Farben, hauptsächlich mit Rot in Verbindung gebracht. Ein weißes Fahrzeug wurde bei einem Experiment der Universität Duisburg-Essen definitiv als leiser wahrgenommen als das schwarze Fahrzeug. Am lautesten, schönsten und mit am kraftvollsten wurde das rote Fahrzeug empfunden. Dabei waren alle Fahrzeuge neu und baugleich. (7 verschieden Fahrzeugfarben waren zu bewerten)
Der Begriff „lauter“ Farbton habe sicher nicht nur ich schon benutzt. Ich weiß das manche Menschen immer diese beiden Reize miteinander verbinden. Dieses Phänomen nennt sich Synästhesie. Verbinden Sie im Geist auch bestimmte Töne wenn ich frage: „Wie leuchtend klingt Gelb für Sie?“ – „Wie imposant klingt Smaragd?“ 🙂