Schau mal bitte hinter Dich!
Einen Blogbericht über dieses Thema zu schreiben hatte ich schon lange vor. Jetzt gibt es Beides, ein kurzes Video und den Artikel.
Mir fällt es schon länger auf. Eigentlich seitdem die ersten Videos bei Facebook & Co auftauchen, in denen Menschen in ihrer Wohnung oder ihrem Haus stehen, sich dabei selbst filmen und auch ihre Räume zeigen.
Ich kann nicht verstehen, warum so viele Menschen ihre Daten schützen wollen, aber bereitwillig zeigen, wie es bei ihnen daheim aussieht.
Es werden teure Coachings und Finanzproduktleistungen verkauft und ich sehe den Inhalt von Kinderschokoladeeiern im abgenutzten Regal aus dem Baumarkt. Oder das Che Guevara-Poster aus längst vergangenen Studienzeiten hinter dem Sitzenden und darunter der angelaufene Silberpokal aus vergangenen Glanzzeiten.
Ordung und Ausmisten. Auch ein beliebtes Thema. Auf der Landingpage der perfekt abgebildete Raum und 10 tolle Regeln wie man Odnung in seinen Räumen und seinem Leben schafft. Im Selfie-Post, im Video sehe ich dann nachmittags um 14.00 Uhr durch die geöffnete Tür im Hintergrund das ungemachte Bett. Das passt einfach nicht zusammen. Ich persönlich möchte mit jemandem, der so widersprüchlich agiert, nicht zusammenarbeiten.
Menschen, die plötzlich im Home-Office sitzen, werden per Zoom, Skype & Co zusammengeschaltet. Und was vorher nicht möglich war – man sieht plötzlich wie die Kollegen wohnen. Nicht immer entspricht das dem, was man sich nach ihren bisherigen Erzählungen in der Firma erwarten würde. Oft werden auf der Suche nach dem Ladekabel („Hilfe, habe kaum noch Saft“) alle am Meeting-Beteiligten mit dem Handy oder Tablet auch noch durch die ganze Wohnung mitgenommen. Kommt übrigens besonders gut bei der Aufzeichnung!
Plötzlich sind die MitarbeiterInnen aus dem Vertrieb nicht mehr mit ihrem schönen Firmenwagen und im guten Outfit beim Kunden. Stattdessen finden diese Gespräche online statt und die räumliche und kleidungstechnische Repräsentanz der VertriebsmitarbeiterInnen im Home-Office schaden der eigenen Firma mehr als viele denken.
Es gibt so einfache Mittel um sich richtig zu positionieren. Der (Schreib-)tisch mit Blick auf die Tür. Der Hintergrund entsprechend gestaltet und aufgeräumt. Und am Besten ein virtuelles Hintergrundbild genutzt, das aber ebenfalls gut ausgesucht werden sollte.
Für Fragen zum Thema stehe ich gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße aus dem Home-Office