Tradition ist die Bewahrung des Feuers…
… nicht die Anbetung der Asche… – „das haben wir immer schon so gemacht, das machen wir auch weiter so!“
Immer wieder begegnet mir in meiner Arbeit dieses Thema: LOSLASSEN! Es sind Familienunternehmen, in denen Sohn oder Tochter das Ruder übernehmen wollen. Geschäfte oder Praxen die verkauft werden. Neue Chefinnen oder Chefs in den bisherigen Räumen, aber mit dem gleichen Mitarbeiterstamm. Sie wollen weitermachen, die Tradition auch hochhalten, sind voller Feuer für das Neue. Die Asche der Vorgänger anbeten wollen sie nicht.
Fast immer werde ich von denjenigen gerufen, die übernehmen wollen, die ändern möchten. Und es ist jedes Mal eine schwierige Situation. Wandel bedeutet immer auch VERLUST. Einen Abschied von alten Verhaltensweisen und festen Überzeugungen. Etwas Loslassen, was lange Zeit gut war.
In diesen Räumen ist das Klima immer recht angespannt. Klarheit fehlt. Welchen Anweisungen sollen die Mitarbeiter Folge leisten? Senior- oder Junior-Chef? Ganz oft ist ungeklärt: wer tritt wann aus? Was nimmt er mit? Richtet man die Räume ganz neu ein? Behält man die Möbel, die vorhanden sind? Die Sachlage ändert sich meistens komplett. Wer übernimmt in Zukunft welche Funktion? Wer hat wo seine Sitzposition? Oft sind Mitarbeiter da, die länger im Betrieb sind, als der oder die Nachfolger.
Die Fälle, in denen der scheidende Chef vom Junior getroffene Entscheidungen kritisiert oder gar in die Unternehmensführung eingreift, sind nicht selten. Dies führt in aller Regel zu Auseinandersetzungen, in die auch oft Mitarbeiter hineingezogen werden. So untergraben viele Unternehmer die Autorität ihres Nachfolgers, setzen unter Umständen sogar die Zukunft des Betriebes aufs Spiel.
Aus Feng Shui-Sicht werden z.B. Senior-Chef oder Chefin den sogenannten Trigramme des Vaters oder der Mutter zugeordnet. Die potentiellen Nachfolger ältester Sohn oder älteste Tochter entsprechen demzufolge anderen Trigrammen und Himmelsrichtungen. Erst wenn die Eltern oder Vorgänger räumlich und finanziell aus dem Geschäft ausgetreten sind, kann aus dem ältestem Sohn oder der Tochter Mutter oder Vater und somit wirklich CHEF werden. Das hat natürlich auch räumliche Auswirkungen und ist nur ein kleiner Teil einer Business-Feng-Shui-Analyse.
Ich habe früher diesen Zuordnungen nicht ganz die Aufmerksamkeit geschenkt, die sie verdienen. Die letzten Jahre schaue ich mir diese Konstellationen genau an. Deshalb ist Business-Feng-Shui auch kein „Schöner Wohnen“ und einfach mal so gemacht… Die Chemie zwischen mir und meinen Auftraggebern muss zudem passen, weil wir sehr oft eine ganze Zeit lang miteinander reisen. Länger, als es für eine Neueinrichtung von Büro oder Laden üblich ist.
Dem Mensch ist die Angst vor Veränderungen in die Wiege gelegt. Und deshalb muss er und auch oft der Vorgänger aufgefangen werden. Und es gelingt. Das bestätigen mir meine Kunden immer wieder. Aber es dauert und geht vor allem nicht über Nacht. Ein guter Coach oder Mediator ist in so einem Fall zusätzlich eine große Hilfe.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wie haben Sie diese Anforderungen für sich gelöst?
Herzlichst Ihre